Die Straßen durch Niedersachsens Moorgebiete sind stets reparaturanfällig und schlecht. Seit dem Hitzesommer 2018 aber ist ihr Zustand absolut katastrophal. Dringend erforderliche Sanierungen bleiben aus, denn Gemeinden, Landkreisen und selbst dem Land fehlt das Geld. Kein Wunder: Niedersachseninvestiert beharrlich in die Planung der Prestigeautobahn A 20, die just durch solche Moorgebiete führen soll.
Viele Straßen in der Wesermarsch sind nicht mehr sicher. Tiefe Risse und Bodenwellen bestimmen das Bild. Von Tag zu Tag kann man dabei zusehen, wie die Kreis- und Landesstraßen förmlich zusammenbrechen. Die Geschwindigkeit ist auf 70, auf 50, auf 30 und stellenweise auf 10 Stundenkilometer begrenzt. Die Straßenmeistereien flicken, wo sie können. Dennoch werden manche Strecken für Radfahrer oder sogar für den gesamten Verkehr gesperrt – aus Haftungsgründen.(1)
Im Jahr 2030 gibt es „keine strukturelle Arbeitslosigkeit mehr, die durch den Bau von Infrastruktur beseitigt werden kann“[1] – so lautet die eindeutige Aussage des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Feststellung des BMVI bezieht sich auf eine Studie aus dem Jahr 2015, die im Zuge der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans durchgeführt worden ist.